Seit Beginn der neunziger Jahre ist Riki von Falken Choreografin und Tänzerin ihrer eigenen Stücke. In ihren ersten sechs Solos, die teils auf besondere architektonische Räume bezogen waren, entwickelte sie eine klare und konstruktive Formensprache, die immer wieder nach einer Balance zwischen Innen- und Außenwelt suchte. Ihre Arbeit mit der Bewegung ist sehr genau: Eine feingliedrige und sensible Struktur entsteht, die den Strom der Energie nie aus den Augen verliert. In den Arbeiten ab 2000 intensivierte sie das Ausloten der inneren Wahrnehmungsräume, das Zurückgeworfenwerden auf die eigene Erfahrung von der Verletzbarkeit des Körpers. Dennoch hat ihre Bewegungssprache nichts Schweres und ist unbelastet vom Ausdruckswillen, sondern zeichnet sich durch Leichtigkeit, Transparenz und auch Eleganz aus. Das liegt zum einen an der langen Arbeit der Transformation jeder inneren Bewegung in eine äußere Form und zum andern an der ständigen Selbstbefragung: Wie notwendig ist diese Bewegung...
Katrin Bettina Müller, TAZ